Apparative Kosmetik bezeichnet die Anwendung mechanischer Geräte, mit denen verschiedene Hautprobleme behandelt werden können. Dabei kommen Ultraschall, Vakuum, Laser oder andere Technologien zum Einsatz.
Apparative Verfahren werden sowohl in der medizinischen Dermatologie als auch in Schönheits- und Kosmetikstudios durchgeführt. Sie bieten eine schonende und effektive Möglichkeit, die Haut zu regenerieren, Falten zu glätten, Narben zu behandeln oder das Hautbild zu verbessern.
Besonders beliebt in der apparativen Kosmetik sind Ultraschall, Mikrodermabrasion und kosmetisches Microneedling. Diese drei Verfahren gehören zu den gefragtesten Treatments. Im Folgenden werden die Wirkungsweisen und Anwendungsmöglichkeiten dieser Methoden näher erläutert.
Ultraschall
Ultraschall gehört zu den beliebtesten Methoden der apparativen Kosmetik. Bei dieser Methode werden Ultraschallwellen genutzt, um das lymphatische System zu aktivieren, die Haut zu regenerieren , Falten zu glätten und das Bindegewebe zu straffen. Dabei wird die Collagenproduktion angeregt.
Funktionsweise
Bei der Ultraschallbehandlung werden Ultraschallwellen auf die Haut appliziert. Diese durchdringen die Epidermis und gelangen bis in die Dermis (mittlere Hautschicht). Dort regen die Schallwellen die Bildung von Kollagen und Elastin an. Kollagen sorgt für Festigkeit und Straffheit, Elastin macht die Haut elastisch. Zusätzlich wird durch die Wärmeeinwirkung die Durchblutung angeregt, was ebenfalls die Regeneration der Haut verbessert.
Anwendungsbereiche
Ultraschall eignet sich besonders als Anti-Age im Gesicht, am Hals und am Dekolleté. Aber auch an anderen Körperstellen wie Bauch, Armen oder Oberschenkeln kann die Methode angewendet werden. Sie wird eingesetzt bei:
– Fältchen und Falten
– Schlaffe, fahle Haut
– unreine Haut
– trocken/empfindliche Haut
– Narben
– Dehnungsstreifen
– Cellulite
Vor- und Nachteile
Ein großer Vorteil von Ultraschall ist, dass es sich um eine nicht-invasive, schmerzfreie Methode handelt. Es gibt keine Nebenwirkungen. Die Behandlung kann meist problemlos auch bei empfindlicher Haut durchgeführt werden. Die Wirkung ist allerdings nicht ganz so stark wie bei invasiven Verfahren. Meist sind mehrere Behandlungen im Abstand von 1-2 Wochen notwendig, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Direkt nach der Behandlung ist die Haut gut durchblutet und fühlt sich prall und geschmeidig an. Leichte Schwellungen können in seltenen Fällen auftreten.
Mikrodermabrasion
Mikrodermabrasion ist eine schonende kosmetische Behandlung, bei der die obersten Hautschichten durch feine Kristalle und Vakuum abgetragen werden. Dabei kommt ein Gerät zum Einsatz, das die Kristalle mit Druck auf die Hautoberfläche presst und so abgestorbene Hautschüppchen sowie Unterlagerungen entfernt.
Bei der Mikrodermabrasion wird die Haut mit aluminiumoxidhaltigen Kristallen oder Diamantspitzen behandelt. Durch die mechanische Reizung regt man die Durchblutung an und die Haut bildet neue Zellen. So regeneriert sich die Haut schneller und Fältchen werden geglättet.
Anwendungsbereiche
Mikrodermabrasion eignet sich für normale, trockene und unreine Haut. Sie kann gegen Falten, Narben, Dehnungsstreifen, großporige Haut, Akne und eingewachsene Haare angewendet werden. Die Behandlung kurbelt die Neubildung von Kollagen an, wodurch die Haut fester und elastischer wird.
Vor- und Nachteile
Die Vorteile von Mikrodermabrasion sind, dass sie schmerzfrei und schonend ist und keine Ausfallzeiten erfordert. Die Haut sieht direkt nach der Behandlung erfrischt und bekommt sofort den „Glow“. Nachteile können leichte Rötungen sein, die aber nach kurzer Zeit wieder abklingen. Bei empfindlicher Haut können auch vereinzelt rötliche Stellen auftreten. Insgesamt hat die Mikrodermabrasion aber wenige Nebenwirkungen.
Das kosmetische Microneedling ist eine minimal-invasive Methode der apparativen Kosmetik, bei der mit winzigen Nadeln, bei kosmetischer Anwendung ca. 1,5-2 mm in der Tiefe die natürliche Kollagenproduktion der Haut angeregt wird. In der Kosmetik wird mit hochwertigen Hyaluronsäuren gearbeitet.
Funktionsweise
Beim Microneedling wird ein Gerät mit vielen feinen Nadeln verwendet, die in einem Abstand von 0,5 bis 2,5 mm angeordnet sind. Der Kosmetiker fährt damit über die zu behandelnde Hautpartie und erzeugt somit viele kleine Verletzungen in der oberen Hautschicht. Diese „Mini“ Wunden regen die Haut dazu an, neue Kollagen- und Elastinfasern zu bilden. Die Haut wird straffer, glatter und frischer.
Anwendungsbereiche
Microneedling eignet sich für verschiedene Anwendungsbereiche:
– Faltenbekämpfung und Hautstraffung im Gesicht, Hals, Dekolleté
– Behandlung von Aknenarben und Schwangerschaftsstreifen
– Verfeinerung der Hauttextur und Reduktion von Pigmentflecken
– Glättung von Dehnungsstreifen am Körper
Vor- und Nachteile
Die Vorteile von Microneedling sind:
– Nicht-invasive, risikoarme Methode ohne Ausfallzeiten
– Natürlichere und langanhaltendere Ergebnisse als beim Botox oder Filler
– Kann mit anderen Wirkstoffen kombiniert werden für noch bessere Effekte
– Geringes Risiko von Nebenwirkungen
Mögliche Nachteile sind:
– Mehrere Behandlungen für sichtbare Ergebnisse nötig
– Leichte Rötungen und Schwellungen nach der Behandlung möglich
Insgesamt ist Microneedling aber eine sichere und effektive Behandlung für verschiedene Hautprobleme und zur Hautverjüngung. Die Vorteile überwiegen klar bei sachgerechter Durchführung
Die Kombination von Ultraschall, Mikrodermabrasion und Microneedling in einer Sitzung kann einige Vorteile gegenüber den einzelnen Behandlungen haben.
– Synergieeffekt: Die verschiedenen Behandlungen wirken zusammen und verstärken sich gegenseitig. Ultraschall öffnet das lymphatische System, somit den Abtransport von Zellmüll, Mikrodermabrasion entfernt abgestorbene Hautschüppchen und Microneedling stimuliert die Hauterneuerung.
– Zeitersparnis: Durch die Kombination können in einer Sitzung die Vorteile aller Behandlungen genutzt werden, anstatt sie auf mehrere Termine zu verteilen.
– Kostenersparnis: Mehrere Behandlungen in einer Sitzung sind in der Regel günstiger als einzelne Termine.
– Umfassende Hautverbesserung: Die unterschiedlichen Verfahren wirken auf verschiedene Aspekte der Haut wie Textur, Elastizität, Fältchen und Unebenheiten/ Narben/ Unreinheiten ein.
Es wird empfohlen, zunächst mit der sanftesten Behandlung zu beginnen und mit der intensivsten aufzuhören. Die ideale Reihenfolge ist:
1. Ultraschall
2. Mikrodermabrasion
3. Microneedling
So wird die Haut langsam für die tiefergehenden Verfahren vorbereitet. Für ein perfektes Behandlungserfolg sollten Behandlungspausen von ca.2-3 Wochen zur Regeneration der Haut eingeräumt werden. Aber nicht die 4 Wochen überschreiten.
Diese Behandlungen haben durchaus ihre Vorzüge. Ultraschall reinigt und aktiviert die Haut und gibt den „Sofort-Glow“ Effekt. Mikrodermabrasion entfernt abgestorbene Hautschüppchen und ebnet die Hautoberfläche. Microneedling regt die körpereigene Kollagenproduktion an und macht die Haut fester und straffer.
Wichtig ist, dass die Behandlungen von einem erfahrenen Kosmetiker durchgeführt werden, der die optimalen Einstellungen und Intensitäten wählt. Eine sorgfältige Beratung sollte vor der Kombinationsbehandlung vorausgehen.